Mediation — ein Begriff, von dem man in letzter Zeit immer öfter hört. Aber was ist eigentlich Mediation?
„Mediare“ bezeichnete im Lateinischen die Tätigkeit des Vermittelns zwischen zwei Kontrahenten. Und damit ist auch heute noch das Wesentliche der Mediation umschrieben: Die Mediation stellt eine Methode zur Konfliktlösung dar, bei der sich die Konfliktparteien mit der Unterstützung des Mediators bemühen, gemeinsam eine Konfliktlösung zu entwickeln, die den Interessen aller Beteiligten möglichst gerecht und deshalb auch von allen akzeptiert wird.

Das Mediationsverfahren bezweckt eine interessenorientierte Konfliktlösung, es beruht auf dem an der Harvard-Universität entwickelten Ansatz, dass bei einer erfolgreichen Konfliktbewältigung nicht Recht oder Macht im Vordergrund stehen, sondern die Interessen der Parteien. Die Mediation bezweckt nicht den Abschluss eines „Vergleichs“, bei dem beide Konfliktparteien gleichermaßen nachgeben müssen. Sie versucht vielmehr eine konstruktive Konfliktlösung zu erreichen, und zwar auf der Basis der Interessen der Beteiligten durch eine Lösung, aus der beide Parteien einen Gewinn ziehen. Die Mediation bezweckt keine Lösung durch gegenseitiges Nachgeben, sie ist ein Verfahren zur Entwicklung einer Win-Win-Lösung.
Während bei der Mediation die inhaltliche Verantwortung für die Konfliktlösung bei den Konfliktparteien verbleibt, übernimmt der Mediator die Verantwortung für das Verfahren, für den Ablauf der Konfliktlösung.
Der Mediator entwirft ein situationsadäquates Verfahren, er schafft die Rahmenbedingungen für eine konstruktive Kommunikation, strukturiert die Verhandlungen und ermöglicht so in einem von den Konfliktparteien selbstbestimmten Prozess die Entwicklung eines für alle Seiten befriedigenden Ergebnisses.